Sonntag, 31. August 2014

Aloo gobi

Ein bisschen Hindi haben wir ja inzwischen gelernt. Aloo = Kartoffel, Gobi = Blumenkohl. Ich höre ja gerne zu, wenn die Inder Hindi sprechen. Man sollte Bollywood-Filme auf jeden Fall im O-Ton schauen, wenn's geht. Dann passen auch Mimik und Gestik am besten zusammen. So schön, das ständige Kopfschütteln, das keinesfalls Ablehnung oder Verneinung bedeutet. Es ist einfach eine dem Klang der Sprache angepasste Bewegung, die das Gesagte unterstreicht, so meine laienhafte Interpretation. Also Aloo Gobi. Ähnlich wie Aloo Dum, das es bereits vor einigen Wochen gab, ein solides Kartoffel Curry, das man immer kochen und essen kann. Ein bisschen bevorzuge ich Aloo Dum, das aber auch komplizierter und aufwendiger in der Zubereitung ist.

aloo gobi

Einigermaßen stolz bin ich auf meine Chapatis, die ich nun regelmäßig mache und die man auch als Kind gut essen kann.

chapati

Sonntag, 24. August 2014

Vegetable Pakoras & Kachumber Salad

Mein Filmtipp diese Woche heißt: 'Madame Mallory und der Duft von Curry'. Ein ganz wunderbarer Film mit tollen Bildern und einer großartigen Helen Mirren. Man darf auf keinen Fall hungrig ins Kino gehen oder man sollte sich für danach einen Tisch in einem französischen oder indischen Restaurant reservieren. Schön. Es gibt zum Glück eine Seite mit Rezepten, wobei ich ein wenig enttäuscht bin, dass das Rezept für die Seeigel nicht dabei ist, die im Film eine besondere Rolle spielen. Nun, es dürfte auch nicht ganz einfach sein, sie in Deutschland zu beschaffen.
http://www.madame-mallory.de/pdf/mm_rezepte.pdf

Bei uns gab es vor der Vorstellung ein kleines Festessen, das mich zwar den halben Nachmittag in der Küche beschäftigte, aber dafür duftete es im ganzen Haus ganz wunderbar nach Curry.
Da ich zufällig in der Bioabteilung meines Supermarktes Kichererbsenmehl entdeckt habe, war ich diese Woche auf der Suche nach einem passenden Rezept und fand Vegetable Pakoras. Aus dem Mehl, Wasser, Kartoffeln, Zwiebeln und Spinat (und natürlich ein paar Gewürzen) wird ein Teig hergestellt, der dann im Öl gebacken wird.



Vegetable Pakoras

Zu den Vegetable Pakoras gab es frisch gemachtes Mango-Chutney. Neu ausprobiert habe ich auch ein Feigen-Chutney, das ich noch ein wenig weiterentwickeln werde. Ein Rezept gibt es bald!
Was noch?  Kachumber Salad aus Gurken, Tomaten, roten Zwiebeln und grünen Chilies. Frisch, kühl, leicht und scharf - das perfekte Gegengewicht zu den frittierten Pakoras und den süßen Chutneys.

Kachumber Salad

Ein wenig Reis und ein einfaches, selbst ausgedachtes Gemüsecurry ergänzten das Menü.


Einfaches Gemüse-Curry für 2:

etw. Öl
1 Zwiebel
Gemüse nach Wahl: z.B. Karotten, Paprika, Lauch, Lauchzwiebeln (hier: drei Lauchzwiebeln, eine Paprika)
1 Tl Kümmel, ganz
1 Tl Fenchel, ganz
3 Curryblätter
1 Tl Koriander, gemahlen
1/2 Tl Kurkuma
1/2 Tl Chilipulver
1 Becher Sahne oder 200ml Kokosnussmilch
1/2 Tl Salz
1/2 Tl Garam Masala

Öl in einer Pfanne erhitzen. Kümmel, Fenchel und Curryblätter hinzugeben, damit sie ihr Aroma abgeben können. Danach die Zwiebeln dazugeben und bei niedriger Temperatur braten. Koriander, Kurkuma und Chilipulver dazugeben. Kurz rühren, dann das Gemüse dazugeben und kurz anbraten. Die Sahne bzw. Kokosnussmilch und Salz dazugeben und bei niedriger Temperatur leicht köcheln lassen, bis das Gemüse gar ist. Garam Masala darüber streuen. 

Mein Plan ging übrigens dieses Wochenende auf: Ich dachte, wenn sie Samosas mögen, dann klappt es vielleicht auch mit Pakoras. Und so war es auch. Ich kann also einen Erfolg vermelden! Pakoras sind akzeptiert!

Noch rasch einen weiteren Tipp für diese Woche: 3sat bringt eine Reihe über Indien: http://www.3sat.de/page/?source=/ard/themenwochen/177976/index.html

Heute Abend also 'Monsoon Wedding'. Was für ein fantastisches indisches Wochenende.

Sonntag, 17. August 2014

Kair sangri, Dry-fried Okra with Garlic, Cumin and Garam Masala & Chapatis

So, dann wollen wir mal die indische Flagge hissen. Jana Gana Mana… Letzte Woche war nämlich National- und damit Unabhängigkeitstag in Indien.
Bei uns gab es gestern einen kulinarischen Festtag. Schon die Zutaten waren eine Augenweide. Und ich war einigermaßen aufgeregt, denn ich konnte in unserem 'Asialaden' ein paar Sachen auftreiben, die in Deutschland nicht gerade gang und gäbe sind.
Da haben wir beispielsweise Chapati-Flour, das man laut Kochbuch zur Zubereitung der Chapatis benötigt. Auf der Verpackung steht bei der Zutatenliste: Weizenmehl. Hm. Interessant. Auf jeden Fall war es eine sehr dunkle Variante und es roch auch bereits irgendwie indisch.


Dann hätten wir als nächstes Okras. Wiederum trifft das Wort interessant am besten zu. Eine eher exotische Gemüsesorte in unseren Gefilden und wirklich schwer zu bekommen. Ich persönlich mag Okras sehr gerne, aber ich kann mir gut vorstellen, dass das nicht jedermanns Sache ist. Falls Sie die schleimige Konsistenz nicht mögen, könnten Sie sie in Essig blanchieren oder in Zitronenwasser einweichen.


Ebenfalls erfreut war ich über grüne Chilies, vor denen ich wie immer auch ein wenig Angst hatte.


Und ansonsten hat es auch der Wochenmarkt gut mit uns gemeint. Hmmm, köstliche Auberginen, Pimientos und Tomaten. Somit war das saisonale Gemüse-Curry geritzt.







Das Ergebnis war ein Gedicht. Die Chapatis luden zum 'mit-den-Fingern-essen' ein und das habe ich gestern auch gemacht. Klebrig, würzig und lecker. Ein Genuss für die Sinne.

Chapatis
dry-fried okra

kair sangri

Die wunderschönen Servierschalen sind übrigens aus dem India Store: www.india-store.de

Was noch? Naja, Sie können sich vorstellen, dass schleimige Okras und scharfe Auberginen nicht gerade gut ankamen beim Nachwuchs. Die Chapatis gingen gerade noch, obwohl Naan in jedem Falle bevorzugt wird. Einen kleinen Erfolg kann ich allerdings dennoch vermelden, Jamies Kichererbsenrezept, das nun regelmäßig zum Einsatz kommt, wird ebenso wie Samosas inzwischen richtig gerne gegessen. 


Sonntag, 10. August 2014

Chingri malai

Wenn man dieses Krabbencurry isst, fühlt man sich unmittelbar an einen Strand in Indien versetzt. Das Meer ist hellblau, die grünen Blätter der Palmen spenden erfrischenden Schatten und die Luft ist erfüllt von Kokosnuss und Sonne. Die Sehnsucht wächst, tatsächlich dort zu sein und alle anderen Gerüche auch riechen zu können und das bunte Treiben der Fischer und der Händler auf den Straßen tatsächlich sehen zu können. Nun, ein Blick in meine Gewürzschublade muss für heute reichen. Auf die bin ich allerdings mittlerweile einigermaßen stolz. Wenn auch immer mal etwas fehlt, so ist das meiste doch inzwischen per Handgriff zu entnehmen.



In diesem, wie auch in einigen anderen Currys, werden die Zwiebeln zu einer Paste verarbeitet. Leider besitze ich noch keinen praktischen Mini Food Processor und auch keinen elektrischen Spice Grinder, da ist mir die moderne indische Hausfrau vermutlich um Meilen voraus. Ich arbeite derzeit mit Stabmixer bzw. Mörser. 

Nun ja, es funktioniert. Jedenfalls habe ich festgestellt, dass die Zwiebeln durch die Verarbeitung zur Paste einen leicht bitteren Geschmack entwickeln und ich frage mich, ob es an meiner Methode der Zerkleinerung liegt, der Zwiebelsorte oder ob es ein genereller chemischer Prozess ist, der da vonstatten geht. Daher erhielt das Curry also einen leicht bitteren Unterton, der ganz leicht störend, vielleicht aber gewollt war. 
Auf jeden Fall ein Sommercurry par excellence.


Chingri malai


Sonntag, 3. August 2014

Maa ki dal

Das kleine Schwarze unter den Dals. Köstlich, delikat und ein wenig geheimnisvoll, die schwarzen Linsen. Zwei Teelöffel Kashmiri-Chilipowder. Dieses Mal habe ich mich brav an die Anweisung gehalten. Dafür musste ich später ein wenig Joghurt unterrühren, da es mir einen Tick zu scharf war. Nun ja. Vermutlich muss man jedes Gericht erst mal probieren und sich dann genau notieren, wie viel Chili man verträgt. Die Art der Zubereitung und die Menge an Schärfe hängen irgendwie zusammen, aber völlig klar ist mir der Zusammenhang noch nicht.


maa ki dal


Ich muss gestehen, dass ich am Wochenende zum ersten Mal Ghee benutzt habe. Ja, natürlich hätte ich dies schon längst tun sollen, aber ich war schon mit den Rezepten, Pasten und Gewürzmischungen einigermaßen ausgelastet, dass bisher der Einfachheit halber entweder Öl oder Butter verwendet wurde. Ok ok, ich habe auch nie Senföl benutzt, aber das ganz bewusst, weil Rick auf kontroverse Diskussionen um seine gesundheitliche Wirkung hinweist. Da ich diesbezüglich noch zu keinem endgültigen Urteil gelangt bin und nicht mal weiß, ob ich es im hiesigen Asialaden finden würde, da ich mal wieder länger den Weg dorthin nicht geschafft habe, habe ich einfach gängige neutrale Öle verwendet.
Die Herstellung von Ghee steht aber schon länger auf meiner To-do-Liste. Für den Anfang habe ich mich mit einem Glas von Alnatura begnügt, aber die Neugierde ist geweckt, zumal Ghee aus Ayurveda-Sicht ja das reinste Wundermittel ist. Zum Beispiel fördert es die Verdauung, hilft bei Husten und Fieber, bei Blutarmut und das Beste: es wirkt verjüngend! Also, dann werde ich demnächst mal in die Produktion gehen. Gestern landete es im Naan und im Dal, um den Geschmack abzurunden (oder vielleicht auch, um - ebenso wie der beigefügte viertel Teelöffel Asafoetida - den Verdauungsprozess zu erleichtern?). Mein Verdacht wird immer stärker, dass die indische Küche so viel mehr ist, als das Zubereiten sättigender und wohlschmeckender Gerichte.