Sonntag, 26. Januar 2014

Prawn Molee

Letzte Woche war ich in 'Lunchbox'. Vielleicht haben Sie ihn auch gesehen? Ein wunderbarer Film, nicht wahr? Leider habe ich allerdings die ganze Nacht über das Ende nachgedacht. Ein klares Happy End ist mir irgendwie lieber, vielleicht bin ich da etwas eigen. Es ist ein Film über eine Lunchbox, die in Bombay an den falschen Mann geliefert wird, obwohl dies laut Aussagen der Boten ein Ding der Unmöglichkeit ist. Fast 200 000 Lunchboxes werden täglich von den Ehefrauen gekocht und gefüllt und zu den Männern ins Büro geschickt. Ich hatte gleich Lust, mir auch so eine Tiffin Tin anzuschaffen und meinem Mann morgens etwas zu kochen. Hmm, Aber ich bin nicht nur romantisch, sondern auch realistisch veranlagt. Vermutlich würde ich die Lust schon nach ein paar Tagen wieder verlieren. Ganz schön viel Arbeit, jeden Morgen mehrere Gerichte zu kochen. Auf jeden Fall sah das Essen sehr köstlich aus.
Hier einige der Rezepte:

http://www.lunchbox-derfilm.de/Lunchbox_Rezepte.pdf

Bei uns gab's gestern prawn molee. Ein sehr feines Krabbengericht. Es war ausgesprochen köstlich bis ich auf eine Nelke biss. Das ist irgendwie nicht so angenehm. Vielleicht ist es entgegen der Anweisung im Rezept doch besser, die Gewürze zu mahlen.

prawn molee


Tiefkühlpizza, weil Krabben und indisch zusammen?

Sonntag, 19. Januar 2014

Meen Masala, Tarka Dal, Poriyal und Sweet Mango Chutney

Ok, ich denke ich bin die Queen of Curries. Ähm, sorry, ich bin eigentlich von Natur aus eher bescheiden und es ist nicht meine Art…. Ach, was soll's: Das gestrige Essen war grandios. Möglicherweise war sogar schon ein Gewinnercurry dabei. Auf jeden Fall ist das Bombay Salmon Masala Curry (meen masala) bis jetzt mein Favorit. Es war köstlich.

meen masala

Wir hatten gestern Besuch und ich war so im Kochflow, dass mir erst abends bewusst wurde, dass ich den ganzen Tag in der Küche verbracht hatte. Gut, ich war vielleicht nach dem Essen etwas müde und nicht der geistreichste Gastgeber, aber sehr zufrieden. Und die Gäste haben eh was zu reden, nämlich zum Beispiel über das Essen.
Ich wünschte, ich könnte Gerüche fotografieren. Das Mango Chutney brodelte beispielsweise sehr verführerisch vor sich hin, ebenso das Dal.

tarka dal

So ein Dal ist ja ein Klassiker und ich finde, gerade hier kann man gut variieren und seine eigene Kreation entwickeln. Ich habe mich an Rick's Rezept gehalten und kam mir ein wenig wie der Swedish Chef aus der Muppet Show vor. Knoblauchzehen? Hinein damit. Chilies? Zwiebeln? Tomaten? Einfach alles in den Topf und köcheln, köcheln, köcheln lassen. Bei diesem Dal werden also praktisch alle Zutaten gekocht, zum Schluss nur noch gebratene Zwiebeln und Gewürze hinzugegeben.
Es gab auch noch poriyal, eine Gemüsebeilage. Da ich keine ansprechenden grünen Bohnen bekommen konnte, habe ich sie durch Kohl ersetzt. Das war ganz ok.

poriyal
Ich verspreche, ich mache mich irgendwann auch mal an die indischen Nachtische, aber gestern gab es eine Tarte au Citron mit Vanille-Eis. Hier das Rezept:

Tarte au Citron mit Vanille-Eis:
Mürbeteig herstellen und in einer Springform für ca. 15 min blind backen
Die Füllung:
Saft aus 3-4 Zitronen
1 Ei und 4 Eigelbe
250 ml Creme double
140 g Zucker
schaumig rühren und auf den vorgebackenen Teig geben. 30 min backen 
abkühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben
Mit Vanille-Eis servieren.



Pommes und Würstchen mit Ketchup. No comment.

Sonntag, 12. Januar 2014

Vegetable Makhanawala und Homemade Naan

vegetable makhanawala
Ja, es war natürlich ein wenig gewagt, gleich beim zweiten Curry-Samstag Freunde einzuladen. Nun ja, es gibt zum Glück experimentierfreudige Gäste, wenn sie auch zugegebenermaßen von ihrer Experimentierfreude bis zu ihrer Ankunft nichts wussten. Aber wer nicht wagt… Ich habe mich für Vegetable Makhanawala entschieden. Ich glaube, das war eine gute Wahl. Man kann es gut vorbereiten und es ist nicht zu kompliziert. Am Ende hat man einen großen Wok mit Gemüse und einer cremigen Soße und einen Topf Reis. Dazu gab's Aubergine Pickle von Patak's. Habe ich sehr zu meiner Freude im Asia-Laden gefunden. http://www.pataks.co.uk


naan homemade
Und es gab selbst gemachtes Naan. Wow. Ich war echt überrascht, dass man es so gut selbst machen kann. Hätte ich nie gedacht. Sehr zu meinem Leidwesen findet man indisches Naan nicht so leicht in deutschen Supermärkten. Ich war vorher nie auf die Idee gekommen, es selbst zu machen und war ehrlich gesagt etwas skeptisch bezüglich der Technik, den ausgerollten Teig einfach in eine heiße Pfanne zu legen. Aber es klappt super gut und ist wirklich lecker. Niemand konnte glauben, dass es selbst gemacht war. Ha!
Also: einen Hefeteig herstellen und gehen lassen, in Tropfenform ausrollen und in einer heißen Pfanne auf dem Herd und ohne Öl backen. Genial.


Zum Nachtisch gab's Espresso-Schokoladen-Mascarpone-Creme. Ja, ok, das ist nicht indisch. Aber schrecklich mächtig und lecker.
Das Rezept?:

Espresso-Schokoladen-Creme
250g Mascarpone
125g Zucker
125ml starker Espresso
100g dunkle Schokolade
Kakaopulver

Den Espresso mit dem Zucker in einen Topf geben, erhitzen, ständig rühren bis der Zucker sich aufgelöst hat.
Aufkochen und 3 Minuten köcheln lassen. Vom Herd nehmen und eine  Minute stehen lassen.
Schokolade hineingeben und schmelzen.
Mascarpone in einer Schüssel rühren, Kaffee-Schokolade dazugeben.
In sechs hübsche kleine Tassen geben und für mehrere Stunden in den Kühlschrank.
Mit Kakao bestäuben
 und unbedingt zusammen mit Kaffee servieren.



Die Kids? Bratkartoffel und Omelett.






Sonntag, 5. Januar 2014

Paneer jalfrezi

Man öffnet die Tür und selbst wenn man die Augen verbunden hätte, wüsste man sofort wo man ist.
In einem Asialaden nämlich. Es ist wirklich so. Sorry, aber der Geruch ist einzigartig und ein wenig merkwürdig. Ich versuche mir vorzustellen, ich sei in Indien. Es ist eine Weile her. Ich wünschte, ich könnte mir den Geruch der Gewürzmärkte besser in Erinnerung rufen. Selbst in der Erinnerung wird er aber ein wenig durch Delhis Lärm und die Abgase abgelenkt und verfälscht und es gelingt mir in diesem Augenblick nicht, ihn originalgetreu wiederzubeleben.
Nun, auf jeden Fall ist es immer wieder ein kleines Abenteuer, sich durch die engen Regale des Ladens zu zwängen, vorbei an überdimensionalen Reissäcken und bizarren Gemüsesorten. Die Labels sind nicht zu lesen und ich rate: koreanisch, chinesisch, arabisch? Japanische Produkte erkenne ich von meinen Japanreisen, hm, Sushi könnte man auch mal wieder machen. Aber jetzt geht es um India. Also weiter.
Meine erste Herausforderung besteht darin, meinen Gewürzschrank auf den aktuellen Stand zu bringen. Er war zwar recht umfangreich, allerdings fand ich zu meinem Entsetzen einige abgelaufene Kräuter und Körner und zwar richtig lange abgelaufen. Oh je.
Auf meiner Einkaufsliste stehen folgende Gewürze, die ich in nächster Zeit sicher regelmäßig brauche:
  • Chilipulver
  • Pfefferkörner
  • Muskat
  • Nelken
  • Sternanis
  • Zimt
  • Curryblätter
  • Kardamon
  • Koriander
  • Fenchel
  • Kreuzkümmel
  • Senfkörner
Etwas exotischer ist wohl Fenugreek, was übersetzt Bockshornklee ist. Bockshornklee klingt für mich einheimisch, aber haben Sie jemals Bockshornklee an ein deutsches Gericht gemacht? Oder haben Sie jemals gedacht: 'Ich glaube, es fehlt eine Prise 'Bockshornklee'? Ich kann mich nicht erinnern und ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wie die dazugehörige Pflanze aussehen mag. Ist es wirklich Klee, so wie man ihn kennt? Nun, in der asiatischen Küche wird er benutzt. Und Asafoetida. Nennen wir es auch einfach Asafoetida und benutzen nicht die deutsche Übersetzung. Oder wollen Sie Ihr Essen mit Teufelsdreck würzen? (Alternativ bietet Leo die Übersetzung Stinkasant, super!) Leider war Asafoetida auch nicht in den tiefsten Tiefen der Regale zu finden, obwohl sich der Ladenbesitzer alle Mühe gab und sich sicher war, dass er es vielleicht irgendwo hat.

Nun es gab mehrere Zutaten, die ich nicht auftreiben konnte. Aber ich betrachtete es einfach als Herausforderung und in den nächsten Wochen und Monaten wird mir schon das ein oder andere fehlende Element noch begegnen. So hoffentlich auch Paneer, den indischen Käse und der ja eigentlich der Star dieses Gerichtes sein sollte. Tja, er war nicht aufzutreiben. Nicht mal einen Halloumi, den Rick als Alternative vorschlägt, konnten wir bekommen. Also haben wir ihn durch körnigen Frischkäse ersetzt, was möglicherweise etwas seltsam klingen mag, aber so war es.

Ich fand es großartig. Am Schärfegrad muss definitiv noch gearbeitet werden. Es war etwas scharf. Um es milde auszudrücken. Huh, scharf ja, aber gleichzeitig eine wunderbare Geschmacksexplosion! 
Die Kinder haben sich für Reis mit Erbsen und Karotten entschieden. Sehr zu meiner Zufriedenheit haben sie ein wenig neidisch auf unser viel interessanter duftendes Essen geblickt. Wer weiß, vielleicht wagen sie es eines Tages ja doch noch das Risiko einzugehen und davon zu probieren?
Und hier ist das erste Curry: Paneer jalfrezi ohne Paneer!

paneer jalfrezi