Sonntag, 27. April 2014

Puliyodharai

Ein aufwendiger Name für ein eher einfaches Gericht. Am Ende der Osterferienwoche und dem damit wie erwarteten Verzehr von gefühlten mehreren Kilos Schokolade war ich froh auf dieses eher bescheidenere Rezept zu stoßen. Tamarind Rice. Gekochter Reis gewürzt mit Chilies, Kümmel, Senf und Tamarind. Sonst nichts. Rick hat das Rezept aus dem Meenakshi Tempel in Madurai. Ein einfaches Tempelgericht. Genau das Richtige. Schlicht, karg, etwas spartanisch, aber auch ein wenig ehrwürdig und heilig. Man fühlt sich irgendwie ein wenig gereinigt. Die Anlage an sich scheint mir allerdings im Gegensatz zu meinem simplen Mahl einigermaßen eindrucksvoll und imposant zu sein. http://www.maduraimeenakshi.org/index.php
Es wird empfohlen den Reis am Ende noch gegen einen Stein zu drücken. Angeblich macht das geschmacklich einen großen Unterschied. Leider habe ich keine Ahnung, was für ein Stein das sein muss. Kiesel? Sandstein? Marmor? Da ich keinen Stein zur Hand hatte, der mir geeignet erschien, konnte ich also die Wirkung leider nicht testen und kann daher dazu nicht so viel sagen. Ansonsten fand ich es sehr lecker.

Puliyodharai

Sonntag, 20. April 2014

Thakkali rasam

Ein eher bescheideneres und einfaches Mahl am Ostersamstag. Vor den Feiertagsfestessen, den Schokoladenhasenbergen und Tortenbuffets aber vielleicht eine gute Wahl.
Thakkali rasam mit Tomaten, roten Linsen und Tamarind ist eine eintopfartige Suppe, die sauer und scharf ist, wenn man sich an die empfohlenen drei frischen Chilies plus die getrocknete plus den Löffel Pfeffer hält.


thakkali rasam


Wenn auch nicht das indischste Fest, wünsche ich allen viel Spaß beim Eiersuchen und -essen. 

Frohe Ostern!




Sonntag, 13. April 2014

Mandra


Ist es nicht wunderbar? Plötzlich gibt es Rhabarber und Spargel in Hülle und Fülle im Angebot. Und im Überschwang der Freude kauft man beides kiloweise ein und fragt sich später, was mache ich denn nun alles damit...


Hier also zwei Vorschläge:

1. Spargel


Zum Glück gibt es ein Spargelgericht unter Ricks Rezepten. Nein, eigentlich war es natürlich anders herum. Ich hatte das Rezept von Anfang an im Auge und konnte es kaum abwarten bis die Spargelzeit endlich anbrach. Ein Rezept mit dem wundervollen Namen Mandra. Ich finde, es klingt ein wenig geheimnisvoll und nach Tausendundeiner Nacht. Ja genau, die Märchen stammen übrigens auch ursprünglich aus Indien.



http://www.planet-wissen.de/laender_leute/naher_und_mittlerer_osten/mythos_orient/1001_nacht.jsp

Aber das nur am Rande, ich denke Mandra hat wohl vermutlich eher nichts damit zu tun. Wobei mir alle tausend Geschichten auch nicht wirklich präsent sind. Das müsste ich nochmal überprüfen. Wie auch immer. Es klingt geheimnisvoll und die Kombination der Gewürze ist es auch: Zimt, Fenchel, Koriander, Nelken und Kardamom. Und zwar schwarzer Kardamom. Der Geruch von schwarzem Kardamom ist so intensiv, dass man ehrlich gesagt ein wenig Angst hat, ihn zu benutzen. Allerdings wird die starke Gewürzmischung durch Joghurt (keine Sorge, dieses Mal habe ich mich an die griechische 10%-Variante gehalten, da flockt nix) und Creme double abgemildert und es entsteht ein wirklich einzigartiges Kartoffel-Spargelgericht. Ich habe übrigens grünen Spargel verwendet, da dies in England bzw. Indien wohl die erste Wahl ist. Wobei ich das ehrlich gesagt für Indien nicht wirklich sagen kann. Schon beim Kochen wächst die Spannung und Vorfreude auf dieses ungewöhnliche Mahl.

Mandra


2. Rhabarber



Außerdem bin ich letzte Woche mal wieder meinem neuen Hobby nachgegangen: Chutneykochen.
Also, da ich eh einen kleinen Überschuss an Rhabarber eingekauft hatte, dachte ich, warum nicht es mit Rhabarber versuchen. Rhabarber ist geheimnisvoll und mysteriös und daher sicher gut geeignet ihn mit indischen Gewürzen zu kombinieren.
Sauer, süß, scharf und würzig - klingt verlockend.

Und hier mein Rhubarb Chutney Rezept.

Rhabarber Chutney
(ergibt zwei Gläser plus ein bisschen zum Gleichessen)

650g Rhabarber in kleine Stücke geschnitten
1 große rote Zwiebel in kleine Stücke geschnitten
80ml Weisweinessig
1 Tl Kashmiri Chilli Powder
1/2 Tl Zimt
1 Tl gemahlenen Ingwer
1 Sternanis
300g Zucker
1 El Korinthen

bei niedriger Temperatur ca. 1 Stunde köcheln lassen bis eine marmeladige Konsistenz erreicht ist und noch heiß in sterilisierte Gläser geben und verschließen.

Passt zu Makrele, Hartkäse und Gegrilltem.



Apropos gegrillt. Zum Glück für den Nachwuchs wurde in unserem Garten zusätzlich zu Rhabarber- und Spargel- auch noch die Grillsaison eröffnet, so dass man dank herkömmlicher Würstchen ganz gut über die Runden kam.

Sonntag, 6. April 2014

Pav Bhaji

Ein kleiner Ausflug nach Mumbai. Sozusagen zu einer Pommesbude à la India.

pav bhaji
Pav bhaji is a Maharashtrian fast food dish that originated in Mumbai cuisine. The pavbhaji is a spicy preparation with a mixture of vegetables, either whole or mashed, a generous dose of fresh tomatoes, a dollop of butter, optional toppings of cheese and dry fruits and fresh fruits, consumed with warm bread gently or crispy fried in butter - an all-time, anytime favourite with Mumbaikars. http://en.wikipedia.org/wiki/Pav_Bhaji

Hmmm, was für ein wundervoller Snack. Creamy and rich und frisch mit viel Koriander und Limette in unserer Variante. Lecker.
Zum ersten Mal habe ich auch Amchur Powder benutzt. Es handelt sich übrigens dabei um gemahlene getrocknete unreife Mango. Aha. Kreativ sind sie ja, die Inder. Es schmeckt, wie man vielleicht laut der Beschreibung vermuten würde, ziemlich sauer. 1/4 Teelöffelchen steckt in der Pfanne. Fabelhaft. Und erstaunlich, wie diese kleinen Mengen dies und jenes immer wieder neue Gerichte und Geschmackserlebnisse entstehen lassen.

Rick empfiehlt einen fantastischen Blog, falls man mehr über Mumbais Küche und Kultur erfahren möchte. Mumbai Boss - Making Sense of the City.
Ich muss gestehen, neben den interessanten Restaurant Kritiken bin ich bei der Fashion Week hängen geblieben und der neuesten Sari Mode.
http://mumbaiboss.com/2014/03/19/lfw-focus-16-ways-to-drape-a-sari/

Sehr schön.

Ebenfalls schön, dass es in Zukunft hoffentlich weiter Nachschub an Koriander geben wird. Gesät ist er jedenfalls.




Was noch? Ach ja. Backofencamembert für die Kids. Auch rich and creamy!